Die Autorin war wissenschaftliche Hilfskraft am ehemaligen Institut für Allgemeine Staatslehre und Politische Wissenschaften und promoviert bei Prof. Dr. Alexander Thiele im Öffentlichen Recht. Der vorliegende Aufsatz ist – in gekürzter und für die Veröffentlichung angepasster Form – aus dessen Seminar zur »Allgemeine Staatslehre im 21. Jahrhundert« im Sommersemester 2020 hervorgegangen.
Der Aufsatz bereitet die Entscheidungsinhalte des umstrittenen Sanktionenurteils des BVerfG studierendengerecht auf und analysiert das Urteil anschließend verfassungsrechtlich. Dabei wird insbesondere aufgezeigt, dass sich das Sanktionenurteil zwar in die bisherige Rechtsprechung des BVerfG zu Art. 1 I GG (i. V. m. dem Sozialstaatsprinzip) einfügt, gleichwohl dogmatisch nicht überzeugen kann. Dieses Spannungsverhältnis weist auf ein besonderes Dilemma der bundesverfassungsrechtlichen enschenwürdejudikatur hin, welches sich mit der interpretatorischen Offenheit der Würdenorm, sowie ihrer besonderen Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte erklären lässt.